PIR Bewegungssensoren (passive Infrarot) Vergleich
Einleitung
„PIR“ ist die Abkürzung für Passive Infrared (Passives Infrarot). Ein PIR-Sensor ist ein Bewegungssensor, der Infrarotstrahlung erfasst, die von Objekten in seinem Sichtfeld ausgeht.
PIR-Bewegungssensoren sind ein unverzichtbares Werkzeug für eine Vielzahl von Heim- und Hobbyprojekten. Ob du eine automatische Beleuchtung, eine Alarmanlage oder ein cleveres IoT-Projekt planst – diese Sensoren erkennen zuverlässig Bewegungen, indem sie die Infrarotstrahlung von Lebewesen wie Menschen oder Tieren wahrnehmen. Aber bei der Fülle an Modellen wie HC-SR501, MH-SR602, HC-SR505 Mini und AM312 kann die Wahl des richtigen Sensors eine Herausforderung sein. Keine Sorge, dieser Vergleich hilft dir dabei, den perfekten PIR Bewegungssensor für dein Vorhaben zu finden. Wir beleuchten die wichtigsten Unterschiede in puncto Funktionsweise, Einstellmöglichkeiten und Einsatzgebiete, damit du direkt loslegen kannst.
HC-SR501
Der HC-SR501 ist der Klassiker unter den PIR-Sensoren und wahrscheinlich der bekannteste Vertreter. Er hat sich durch seine hohe Zuverlässigkeit und vor allem seine flexible Einstellbarkeit bewährt. Was ihn von den kleineren Modellen abhebt, sind die beiden Potentiometer auf der Platine, mit denen du die Empfindlichkeit (also den Erfassungsbereich) und die Verzögerungszeit präzise anpassen kannst. Ein Jumper ermöglicht es dir außerdem, zwischen einem „wiederholbaren“ und einem „nicht wiederholbaren“ Auslösemodus zu wechseln – ein Feature, das nur wenige andere Sensoren bieten. Das macht den HC-SR501 zu einer vielseitigen Wahl für fast jedes Projekt, bei dem du volle Kontrolle über das Verhalten deines PIR Bewegungssensors haben möchtest.
Betriebsspannung: 4,5V – 20V DC
Ruhestrom: ca. 65µA
Erfassungsbereich: ca. 3 – 7 Meter
Erfassungswinkel: 120°
Besonderheiten: Einstellbare Empfindlichkeit, einstellbare Verzögerungszeit, wählbarer Trigger-Modus.

MH-SR602
Wenn es bei deinem Projekt auf eine kompakte Bauform ankommt, ist der MH-SR602 eine hervorragende Wahl. Er wird oft als „Miniatur-Version“ bezeichnet und ist deutlich kleiner als der HC-SR501, was ihn ideal für Anwendungen mit begrenztem Platz macht. Ein weiterer Vorteil ist sein sehr geringer Stromverbrauch, was ihn perfekt für batteriebetriebene Projekte macht, bei denen es auf jedes Milliampere ankommt. Im Gegensatz zum HC-SR501 sind die Einstellmöglichkeiten allerdings stark reduziert; die Verzögerungszeit und Empfindlichkeit sind werkseitig festgelegt, können aber über das Löten von Widerständen auf der Platine angepasst werden. Für die meisten Standardanwendungen ist dies jedoch nicht notwendig. Der MH-SR602 bietet eine einfache, aber zuverlässige Lösung in kleinem Format.
Betriebsspannung: 3,3V – 15V DC
Ruhestrom: ca. 20µA
Erfassungsbereich: 0 – 5 Meter (optimal 0-3,5 Meter)
Erfassungswinkel: 100°
Besonderheiten: Sehr kompakt, extrem geringer Stromverbrauch, fester Trigger-Modus.

HC-SR505 Mini
Der HC-SR505 Mini ist, wie der Name schon sagt, noch kleiner als der MH-SR602 und der ideale PIR Bewegungssensor für Projekte, bei denen die Größe absolut entscheidend ist. Seine minimale Bauform erlaubt den Einbau in winzige Gehäuse oder unauffällige Objekte. Er ist so konzipiert, dass er einfach in der Handhabung ist: anschließen und loslegen. Dafür verzichtet er auf jegliche Einstellmöglichkeiten. Die Verzögerungszeit ist fest auf etwa 8 Sekunden eingestellt. Das macht den HC-SR505 perfekt für Einsteigerprojekte oder Anwendungen, bei denen eine standardmäßige Funktionalität ausreicht. Seine geringe Reichweite von etwa 3 Metern ist ideal, wenn du nur eine Bewegung in unmittelbarer Nähe erkennen möchtest, zum Beispiel in einem kleinen Schrank oder an einem Schreibtisch.
Betriebsspannung: 4,5V – 20V DC
Ruhestrom: <60µA
Erfassungsbereich: ca. 3 Meter
Erfassungswinkel: <100°
Besonderheiten: Sehr kleine Abmessungen, sehr einfach zu verwenden, feste Verzögerungszeit.

AM312
Der AM312 ähnelt dem HC-SR505 Mini in seiner kompakten Bauweise, sticht jedoch durch einen besonders niedrigen Stromverbrauch hervor. Er ist die erste Wahl, wenn dein Projekt über Monate oder sogar Jahre mit einer Batterie betrieben werden soll, wie beispielsweise bei drahtlosen Sensoren oder Wildkameras. Der AM312 arbeitet mit einem sehr breiten Spannungsbereich und ist damit kompatibel mit fast allen Mikrocontrollern. Seine feste Verzögerungszeit von typischerweise 2 Sekunden macht ihn schnell einsatzbereit. Auch wenn er keine Einstellmöglichkeiten bietet, überzeugt der AM312 durch seine Effizienz und Robustheit. Wenn es dir primär um eine lange Batterielaufzeit und eine zuverlässige, aber einfache Bewegungserkennung geht, dann ist dieser PIR Bewegungssensor genau das Richtige für dich.
Betriebsspannung: 2,7V – 12V DC
Ruhestrom: <0,1mA (~60µA)
Erfassungsbereich: ca. 3 - 5 Meter
Erfassungswinkel: ≤100°
Besonderheiten: Extrem geringer Stromverbrauch, sehr breiter Spannungsbereich, ideal für Low-Power-Anwendungen.

Zusammenfassung
Die Wahl des richtigen PIR Bewegungssensors hängt stark von deinem konkreten Projekt ab. Der HC-SR501 ist der anpassungsfähigste Allrounder. Wenn du eine kompakte Lösung mit geringem Stromverbrauch suchst, aber auf Anpassungsmöglichkeiten verzichten kannst, sind der MH-SR602, HC-SR505 Mini oder der AM312 die passenden Kandidaten. Der AM312 ist dabei unschlagbar, wenn es um Energieeffizienz geht. Und für Projekte, bei denen jeder Millimeter zählt, ist der HC-SR505 Mini die beste Wahl. Indem du die Parameter und Besonderheiten der einzelnen Sensoren vergleichst, findest du schnell heraus, welcher am besten zu deinem Vorhaben passt.
Merkmal | HC-SR501 | MH-SR602 | HC-SR505 Mini | AM312 |
---|---|---|---|---|
Größe | Standard | Mini | Sehr klein | Sehr klein |
Betriebsspannung | 4,5V – 20V DC | 3,3V – 15V DC | 4,5V – 20V DC | 2,7V – 12V DC |
Ruhestrom | ~65µA | ~20µA | <60µA | <0,1mA (~60µA) |
Erfassungsbereich | 3 – 7 Meter | 0 – 5 Meter (optimal 0-3,5m) | ca. 3 Meter | 3 – 5 Meter |
Erfassungswinkel | 120° | 100° | <100° | ≤100° |
Empfindlichkeit | Einstellbar | Einstellbar (Chipwiderstand) | Fest | Fest |
Verzögerungszeit | Einstellbar | Einstellbar (Chipwiderstand) | Fest (ca. 8s) | Fest (ca. 2s) |
Trigger-Modus | Wiederholbar/Nicht wiederholbar (Jumper) | Wiederholbar (fest) | Wiederholbar (fest) | Wiederholbar (fest) |
Anwendungsschwerpunkt | Flexibel, vielseitig | Klein, energieeffizient | Sehr klein, kompakte Geräte | Ultra-low-power, Batterieanwendungen |
Trigger Moduls
Es gibt zwei Hauptarten von Trigger-Modi:
Wiederholbarer Trigger (auch „H“-Modus genannt):
Wenn der Sensor eine Bewegung erkennt, geht sein Ausgang auf „HIGH“. Bleibt die Bewegung im Erfassungsbereich bestehen, bleibt auch der Ausgang „HIGH“. Die Verzögerungszeit (die Zeit, die der Ausgang nach der letzten erkannten Bewegung „HIGH“ bleibt) wird bei jeder neuen Bewegung zurückgesetzt. Dies ist ideal für die Steuerung von Licht in einem Raum: Solange du dich bewegst, bleibt das Licht an.
Nicht wiederholbarer Trigger (auch „L“-Modus genannt):
Nachdem der Sensor eine Bewegung erkannt hat, geht sein Ausgang auf „HIGH“ und bleibt dort für die voreingestellte Verzögerungszeit. Während dieser Zeit ignoriert der Sensor alle weiteren Bewegungen. Erst wenn die Verzögerungszeit abgelaufen ist und der Ausgang wieder auf „LOW“ gegangen ist, kann der Sensor erneut eine Bewegung erkennen. Dieser Modus ist nützlich für Anwendungen, bei denen eine einmalige Auslösung pro Ereignis genügt, zum Beispiel beim Auslösen einer einmaligen Benachrichtigung.